Lieber Herr Prof. Sinz,

aus meiner Zeit am Lehrstuhl für Systementwicklung und Datenbankanwendung (2002-2007) fallen mir auf Anhieb zwei heitere Anekdoten ein, wobei mir erstere davon auch eher schmerzlich in Erinnerung geblieben ist.

Die Lehrstuhlwanderung:
Wie jedes Jahr unternahmen wir auch im Jahr 2004 einen unterhaltsamen Lehrstuhlausflug, der eigentlich auch wie immer, sorgsam von Armin Duske vorausgeplant war. Im Jahr 2004 handelte es sich dabei um eine ausgiebige Wanderung, die hier und da auch durch das Unterholz führte. An einer eher unauffälligen Stelle im Wald schaffte es jedoch jemand (und vielleicht war ich es ja auch selbst) in ein Erdwespennest zu treten. Die Wespen gingen natürlich sofort in den Verteidigungsmodus, was zu einem allgemeinen hektischen Flüchten unserer Wandergruppe führte. Einige von uns hat es aber trotzdem erwischt, mich selbst mit 5 Stichen, bevor wir uns in Sicherheit bringen konnten.

Fahrt zum VAWI-Auftaktwochenende:
Für VAWI-Studierende gab es immer ein Einstiegswochenende, wo alle Betreuer für persönliche Gespräche zur Verfügung standen. Dabei war ich gemeinsam mit zwei weiteren Lehrstuhlmitarbeitern im Auto von Prof. Sinz unterwegs. Bei der Rückfahrt stellten wir plötzlich fest, dass sich das Navigationssystem komisch verhielt. Es wollte uns auf der Autobahn auf so ungefähr jeden zweiten Rastplatz leiten. Mit der Zeit amüsierten wir uns immer mehr über dieses Verhalten und witzelten darüber, dass das Navi wohl heute einen schlechten Tag haben müsse. Leider stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass wir aufgrund der angeregten Fachgespräche am Autobahnkreuz eine falsche Abfahrt genommen hatten und waren nun ca. 50 km auf der falschen Autobahn unterwegs, ohne dass es jemand von uns gemerkt hätte. Die Rastplätze waren solche, über die man per Unter- oder Überführung zurück auf die andere Autobahnseite gelangen konnte. Das Navi wollte uns also nur zum Umkehren bewegen und behielt letztlich doch Recht.

Die Zeit am Lehrstuhl für Systementwicklung und Datenbankanwendung gehörte sicher mit zu meinen prägendsten Erfahrungen. Ihr wissenschaftlicher und analytischer Ansatz, aber auch ihr persönlicher und wertschätzender Umgang mit Ihren Mitarbeitern ist mir bis heute ein Vorbild auf meinem beruflichen Lebensweg. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.

Für Ihren Ruhestand wünsche ich Ihnen Alles Gute, dass Sie die gewonnene Freizeit fürs Private genießen können, aber trotzdem der Universität Bamberg und natürlich auch der wissenschaftlichen Community der Wirtschaftsinformatik weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Ihr

Christian Brosch