Lieber Herr Professor Sinz,
die Zeit vergeht, es ist zwanzig Jahre her, dass ich meine Lehrzeit in Bamberg (1988-1996) beendet habe. Ich erinnere mich an den Augenblick, an dem ich bei Ihnen in der Vorlesung saß und zum ersten Mal den SOM-Ansatz erläutert bekam. Ich war auf einmal sehr aufgeregt, und mein Forschergeist war entzündet. Während meiner Unizeit war ich immer sehr glücklich, wenn ich durch den SOM-Ansatz neue Erkenntnisse, tiefere Einsichten und ein umfassenderes Verständnis gewinnen konnte. So wurde ich zu einem begeisterten SOM-Jünger und später zu einem überzeugten SOM-Evangelisten. Und es ganz lustig, wenn ich die alten Photos betrachte, auf denen ich mit Würde ein T-Shirt mit SOM-Logo trage, das mir Freunde geschenkt hatten.
Am Lehrstuhl herrschte ein produktiver und freundschaftlicher Pioniergeist. Die ersten SOM-Tools wurden entwickelt, der Geschäftsprozessmodellierungsansatz ist entstanden und wurde praktisch erprobt. Wir haben die GI-Regionalgruppe Oberfranken und die GI-Fachgruppe „MobIS“ gegründet und erfolgreich große GI-Tagungen an der Hochschule veranstaltet. Gerne denke ich daran zurück, wie wir uns nach dem Skifahren in Kranzegg im Gastraum versammelten, das Bild vom „röhrenden Hirschen“ von der Wand nahmen und uns dann den Hauptseminarvorträgen widmeten. Auch zwischen den einzelnen WI-Lehrstühlen herrschte ein enger Kontakt. Wir Assistenten trafen uns regelmäßig zum WI-Stammtisch im Polarbär und stellten uns gegenseitig unsere Forschungsarbeiten vor.
Ich wünsche Ihnen für den Ruhestand alles Liebe und Gute, Gottes Segen, Gesundheit und anhaltenden Forschergeist!
Herzliche Grüße,
Heiko Raue