Der Fisch und die Angel

Der Fisch und die Angel

Lieber Herr Professor Dr. Sinz,

ich denke, wie auch auf mich, hatten Sie auf viele Bamberger Studenten und Doktoranden einen prägenden Einfluss. Zwei Dinge sind es, die mir hierbei in besonderer Erinnerung sind und die ich gerne hervorheben möchte.

Zum einen durften wir einen leidenschaftlichen Lehrer erleben, der auf der Basis wissenschaftlicher Brillanz Wissen vermittelte. Die theoretische Basis haben Sie uns dabei unter anderem mit dem gern genutzten Begriff der Halbwertszeit schmackhaft gemacht. Ein sicheres Bewegen auf Meta-Ebenen und damit die Fähigkeit zu abstrahieren und Muster in Sachverhalten zu erkennen sind mehr als hilfreiche Werkzeuge zur Lösungsfindung im (Berufs-)Alltag. Man kann es wohl so zusammenfassen: Sie haben uns die Angel gegeben – nicht den Fisch.

Die Handlungen dieses Lehrers, und dies ist die zweite Eigenschaft, waren dabei immer von Menschlichkeit und Pragmatismus geprägt. Dies durfte ich an verschiedenen Stellen erfahren, hier nur ein Beispiel. Ich hatte die Ehre, dass Sie meine Diplomarbeit persönlich betreut haben. Als ich mal wieder in einer Sackgasse steckte und daher um einen Abstimmungstermin gebeten hatte, war die Terminsuche nicht ganz einfach. Auch deshalb, da es eine Praxisarbeit bei einem Unternehmen in München war. Pragmatische Lösung Ihrerseits: auf der Durchfahrt von einem Termin in Feldkirchen-Westerham, haben wir uns kurzerhand an einer Autobahnraststätte bei München getroffen. Bei einem schnellen Kaffee haben Sie dabei meine Fragen beantwortet und mich „wieder auf die Gleise gesetzt“.

Mit den besten Wünschen für Ihre Zukunft möchte ich schließen. Für Ihren Einfluss als Lehrer und Mensch und insbesondere für die fachlich und menschlich bereichernden Gespräche darf ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bedanken. Und: vielen Dank für die Angel!

Ihr
Matthias Stöcklein