Lieber Herr Sinz,
von Herbst 2009 bis März 2013 durfte ich als Mitglied des SEDA-Lehrstuhls, und im weiteren Verlauf als ‚externer‘ Doktorand, mit Ihnen in Lehre, Forschung und der Organisation der ‚Modellierung 2012‘ zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit war stets geprägt von einer sehr ehrlichen, fokussierten und offenen Diskussionskultur. Sie hatten immer Zeit für Belange der Mitarbeiter, als Beispiel sei hier der ‚Open-End Timeslot‘ gegen Ende des ’normalen‘ Arbeitstages genannt.
Egal was Sie angepackt haben, Sie haben stets vorgelebt, dass sich die Liebe zum Detail und die Fokussierung auf das Wichtige immer auszahlen. So kann ich mich an viele Diskussionen bei der gemeinsamen Erstellung eines Papers erinnern, in denen gerne im Detail über das eine oder das andere einzelne Wort diskutiert wurde. Der Leitsatz „Wo Sinz drauf steht, ist auch Sinz drin“ ist hier ebenfalls zu nennen. Dieser zeigt abermals ihr Engagement für die Aufgaben und die damit verbundene Verantwortung, derer Sie sich stets bewusst waren.
Eine weitere Anekdote, die meines Erachtens gut geeignet ist um Ihren vorbildlichen Einsatz zu beschreiben, durfte ich selbst miterleben. Wir waren eines Winters gemeinsam bei einem Vortrag mit anschließenden Meeting an der Universität Wien. Ich blieb noch zwei Tage zu einer Schulung, Sie hingegen mussten direkt abends wieder zurück fliegen, da am Mittwochmorgen um 8 Uhr ‚Grundlagen betrieblicher Informationssysteme (GbIS)‘ auf dem Lehrplan stand. Als Ihr Flug ausfiel und Sie zu einer Übernachtung gezwungen waren, haben Sie einen Mitarbeiter vor Ort informiert, ‚dass es vielleicht etwas später wird..‘. Sie nahmen den ersten Flug am Mittwochmorgen, hetzten vom Flughafen Nürnberg auf direktem Weg ins Bamberger Audimax an der Feldkirchenstraße und haben, mit nur wenigen Minuten Verzögerung, wie gewohnt in bester Laune und Qualität Ihre Lehrveranstaltung gehalten. Es würde mich nicht überraschen, wenn Sie Stärken und Schwächen des Exception-Handlings der Fluglinie gleich als praxisnahes Beispiel zur integrierten Unternehmensmodellierung in der Veranstaltung genutzt hätten.
Diese wenigen Beispiele sollen zeigen, dass Sie nicht nur ein guter Mentor, sondern in jeder Situation auch ein gelebtes Vorbild für Ihr Umfeld waren. Sie haben viele Werte gelebt und gepflegt, die ich für mich übernehmen und an mein Umfeld weitergeben möchte. Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre damalige und bis heute anhaltende Unterstützung.
Für den nun beginnenden Lebensabschnitt bin ich mir sicher, dass Sie weiterhin Ihrer Linie treu bleiben und mit viel Kreativität, Engagement und Gestaltungskraft reizvolle Aufgaben angehen. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute dafür!
– Dominik Bork