Elmar Sinz „begegnete“ ich erstmals über sein Schrifttum zum Strukturierten Entity-Relationship-Modell (SERM). Als junger Assistent, der sich mit Datenmodellierung beschäftigte, faszinierte mich die in seiner Habilitationsschrift konzipierte Weiterentwicklung des ERM, die unter anderem Existenzabhängigkeiten in Datenmodellen über gerichtete Graphen darstellt, um so unerwünschte Zirkelschlüsse bei Abhängigkeiten zu verhindern. Darüber hinaus entwickelte Sinz ein wissensbasiertes System zur Unterstützung der Modellierung [1]. Das Sinz’sche ERM überzeugte auch im praktischen Einsatz. Es diente der SAP als methodische Grundlage für die Datenmodellierung des Systems R/3 [2]. Darüber hinaus bildet es die Ausgangsbasis für die umfassende Methodik SOM (Semantische Objektmodell), die Sinz, gemeinsam mit O.K. Ferstl und weiteren Akteuren, seit den 90er Jahren entwickelt [3].
Ich habe Elmar Sinz als engagierten, verbindlichen, kompetenten sowie persönlich sehr angenehmen Kollegen auf Workshops, Konferenzen, Gremien- und Herausgebersitzungen kennengelernt. Mit seinem Wirken ‑ auch, aber nicht nur im Bereich der Modellierung ‑ gehört Elmar Sinz sicher zu den profiliertesten Vertretern der Wirtschaftsinformatik.
Lieber Herr Sinz, ich wünsche Ihnen alles Gute für den nächsten Lebensabschnitt, weiterhin viel Schaffenskraft und Erfolg, sowohl im privaten als auch im wissenschaftlichen Bereich.
[1] Sinz, E. J.: Datenmodellierung betrieblicher Probleme und ihre Unterstützung durch ein wissensbasiertes Entwicklungssystem, Habilitationsschrift Universität Regensburg 1987.
[2] Seubert, M., Schäfer, T., Schorr, M., Wagner, J.: Praxisorientierte Datenmodellierung mit der SAP-SERM-Methode, in: Lecture Notes in Informatics, Vol. 14, Issue 2, 1994, S. 71 – 79.
[3] Ferstl O.K., Sinz E.J.: Objektmodellierung betrieblicher Informationssysteme im Semantischen Objektmodell (SOM), in: Wirtschaftsinformatik, Band 32, Heft 6, 1990, S. 566 – 581.