Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Sinz,

bereits als Student habe ich Ihre professionelle Herzlichkeit schätzen gelernt. Ihre subtile und unterschwellige Art, kleinere Witze und Anekdoten mit dem Vorlesungsstoff zu verbinden, ist aus meiner Sicht einzigartig und so bleiben viele Vorlesungen von Ihnen im guten Gedächtnis.

Jedoch richtig interessant wurde es erst in Ihrem Team. Ich hatte das Glück für zwei Jahre in Ihrem Team arbeiten zu können und sowohl von Ihnen, als auch Ihren Mitarbeitern viel zu lernen. Besonders beeindruckt haben mich Ihr strukturiertes Vorgehen, Ihre Fähigkeit Probleme und Ursachen sehr klar zu definieren, sowie auch Ihr Führungsvermögen in einem sehr großen Team. Aber neben den professionellen Eigenschaften, wird mir insbesondere Ihre menschliche Seite in Erinnerung bleiben. Diese Eigenschaften möchte ich gerne versuchen, mit den folgenden Begriffen zu umschreiben:

Geselligkeit: Beim Mittagessen, beim gemeinsamen Kaffeetrinken und auch kurz nebenbei. Sie haben immer ein offenes Ohr für all Ihre Mitarbeiter, Kollegen und Studenten in Ihrer Umgebung. Dabei muss es nicht nur um universitäre Angelegenheiten gehen. Diskussionen über alpine Wanderungen, den Motorbootführerschein oder das perfekte Weißwurst-Senfverhältnis (nämlich 2:1) schaffen eine besondere Atmosphäre an Ihrem Lehrstuhlteam.

Hilfsbereitschaft: Egal zu welcher Stunde, egal an welchem Tag: Ihre Tür (und am Wochenende Ihr E-Mail-Postfach) ist immer offen für Fragen, Sorgen und Nöte. Sie haben nicht nur stets ein offenes Ohr für jegliche Anliegen, sondern lassen auch jeder Diskussion und jeder Bitte unverzüglich Taten folgen. Ihre Unterstützung endet dabei nicht an den Grenzen der Fakultät – sie geht bis in die Innenstadt und darüber hinaus. Mit dieser bedingungslosen Hilfsbereitschaft zeigt sich das hohe Maß an Empathie und Wertschätzung, welches Sie jedem Ihrer Mitarbeiter gegenüber ausdrücken.

Auf gleicher Augenhöhe: Ob Student, Mitarbeiter, Professor oder Universitätsleitung – Sie begegnen Ihren Gesprächspartnern immer auf gleicher Augenhöhe. Das Besondere daran ist, dass Sie mit demselben Gleichheitsgedanken auch Konflikte offen diskutieren. Dabei ist es egal, ob Sie mit der Universitätsleitung oder einem Studenten diskutieren. Sie bewahren steht den gleichen respektvollen Umgang gepaart mit einem konstruktiven Konfrontationsvermögen.

Konfrontationsvermögen: Unter Ihren Kollegen und Mitarbeitern als auch in der Verwaltung sind Sie dafür bekannt: Sie vertreten Ihre Meinung klar und offen. Für mich ist dies ein ganz besonderer Grund, warum wir es in der Fakultät soweit geschafft haben. Sie haben mit Ihrem unerbittlichen Einsatz für die Fakultät, für Ihre Kollegen und für Ihre Mitarbeiter, einen sehr tiefen Fußabdruck hinterlassen, welcher über viele, viele Jahre sehr klar sichtbar sein wird und unser als auch (in besonderer Weise) mein Denken und Handeln noch lange prägen wird.

Ich habe es leider nie geschafft, mich ausdrücklich bei Ihnen für meine Zeit an Ihrem Lehrstuhl zu bedanken. Dies möchte ich mit diesem Schreiben nun ausdrücklich nachholen:

Vielen Dank für den herzlichen und lehrreichen Einstieg in die Fakultät, den Sie mir bereitet haben.

Mit den besten Grüßen,

Ihr Christian Jentsch