Fachübergreifendes zu Elmar Sinz

Lieber Elmar,

unsere Fakultät hat es in besonderem Maße Dir zu verdanken, dass sich neben der Wirtschaftsinformatik und der Informatik auch eine Angewandte Informatik entwickeln und profilieren konnte. Mein Dank an Dich gilt deshalb zunächst dem Wegbereiter und Gründungsdekan der Fakultät. Ich möchte das aber gleich um eine persönliche Perspektive ergänzen. Du hast früh erkannt, dass eine Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften – damit bin ich bei meinem Fach – sowohl das Anwendungsspektrum wie den Methodenkanon der Fakultät bereichern kann. Das war, daran muss erinnert werden, mehr als 15 Jahre bevor andere Informatikfakultäten auf die Digitalen Geisteswissenschaften setzten.

Eines hat mich in diesem Zusammenhang besonders beeindruckt. Es ging Dir nicht darum, etwas anzuschieben, es überlegt in hoffentlich gute Hände zu übergeben und Dich dann weiteren Aufgaben zuzuwenden. Du hast mit Interesse verfolgt, wie sich die Dinge [...]

Zum Beitrag  

Auf Wiedersehen, lieber Nachbar

Sehr geehrter Herr Professor Sinz, lieber Elmar,

vieles wurde hier bereits geschrieben und ich kann mich diesem nur anschließen. Darüber hinaus hatte ich das Privileg, die letzten Jahre Dein Büronachbar zu sein. Dadurch hat sich, obwohl wir alle viel um die Ohren haben, so mancher spontane Austausch ergeben. Es war großartig, solche alltäglichen kollegialen Begegnungen mit dir zu haben – egal ob fachlicher, organisatorischer oder einfach nur heiterer Natur.

Ich wünsch dir für die Zeit nach Deiner Entpflichtung das Allerbeste und freue mich, wenn wir uns auch in Zukunft bei der einen oder anderen Gelegenheit begegnen.

Tom Gross

Zum Beitrag  

Zur Pensionierung von Elmar WIAI Sinz …

Lieber Elmar,

eine klar definierte Wirtschaftsinformatik, die sich um solide Informatikgrundlagen ergänzt und durch Angewandte Informatik bereichert (diese Art von Bereicherung ist erlaubt) – damit alle drei Bereiche erfolgreich zusammenarbeiten und sich weiter entwickeln können. Das war sicher ein zentrales Anliegen für die Gründung der Fakultät. Und wenn man sich selbst und auch viele Kollegen fragt, warum sie nun gerade ‚in Bamberg gelandet‘ (und auch geblieben btw.) sind, dann ist das genau der Punkt, der immer genannt wird … denn die Idee ist zwar überzeugend, aber die Implementierung ist an vielen Standorten der Informatik oder Wirtschaftsinformatik immer noch nicht viel weiter als vor 20 Jahren. Und dass Bamberg hier immer noch vorne ist und sich entsprechend entwickeln konnte, ist ganz sicher Deiner Vision und der Stringenz und Hartnäckigkeit bei der Umsetzung zu verdanken. So etwas muss nicht immer einfach sein … und es sind nicht [...]

Zum Beitrag  

Modellierung ist der Kern für das System- und Prozessverstehen

Grußwort vom Querschnittsfachausschuss Modellierung der GI

Lieber Herr Sinz,

ich weiß noch als wäre es gestern gewesen, als ich eine Beschreibung ihres semantischen Objektmodels, genannt SOM, zur Modellierung von Geschäftsprozessen in den Händen hielt und damit das erste Mal mit Ihren Arbeiten in Kontakt gekommen bin. Seitdem haben Sie in vielen weiteren spannenden und herausragenden Beiträgen aus Bamberg die Wirtschaftsinformatik entscheidend voran gebracht, aber auch eine feste und intensive Brücke zwischen der Wirtschaftsinformatik und der Domäne des Software Engineering errichtet.

Dazu gehören natürlich die essentiell von Ihnen mitgestalteten „Grundlagen der Wirtschaftsinformatik“ mit dem gleichnamigen Buch in aktuell 7ter Auflage und die „Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik“ als Online-Lexikon in 8ter Auflage.

Neben vielen anderen Dingen haben Sie in Ihrer wissenschaftlichen Karriere Modellierungsthemen und hier speziell [...]

Zum Beitrag  

Grußworte zum aktiven Ruhestand

Sehr geehrter Herr Prof. Sinz,

in ein paar Wochen jährt sich zum 25. Mal mein Rigorosum an der Universität Bamberg, wo Sie als Gutachter in meinem Promotionsverfahren, nach vier Jahren Forschungstätigkeit an der Fakultät, meinem Bestreben zum einem erfolgreichen Abschluss verholfen haben. Für Ihre Unterstützung und Hilfe während der Arbeit an dieser Stelle meinen herzlichen Dank und Wertschätzung.

Seit dieser Zeit ist viel Wasser die Regnitz, die Weser, den Rhein und die Donau heruntergeflossen. Schwierigkeiten und Herausforderungen lösen sich auf und werden im Nachhinein als die Schwellen wahrgenommen die zur eigentliche Erkenntnis verholfen haben.

Bamberg betrachte ich als Meilenstein meiner persönlichen Entwicklung und Sie haben sehr dazu beigetragen. Ich bin sehr froh Sie kennengelernt, von Ihnen gelernt und mit Ihnen gearbeitet haben zu können.

Nun erfahre ich das Sie und ich zwei gemeinsame Hobbys pflegen. Das Radfahren und die Fotografie. [...]

Zum Beitrag  

Konzeptuelle Modellierung …

Elmar Sinz „begegnete“ ich erstmals über sein Schrifttum zum Strukturierten Entity-Relationship-Modell (SERM). Als junger Assistent, der sich mit Datenmodellierung beschäftigte, faszinierte mich die in seiner Habilitationsschrift konzipierte Weiterentwicklung des ERM, die unter anderem Existenzabhängigkeiten in Datenmodellen über gerichtete Graphen darstellt, um so unerwünschte Zirkelschlüsse bei Abhängigkeiten zu verhindern. Darüber hinaus entwickelte Sinz ein wissensbasiertes System zur Unterstützung der Modellierung [1]. Das Sinz’sche ERM überzeugte auch im praktischen Einsatz. Es diente der SAP als methodische Grundlage für die Datenmodellierung des Systems R/3 [2]. Darüber hinaus bildet es die Ausgangsbasis für die umfassende Methodik SOM (Semantische Objektmodell), die Sinz, gemeinsam mit O.K. Ferstl und weiteren Akteuren, seit den 90er Jahren entwickelt [3].

Ich habe Elmar Sinz als engagierten, verbindlichen, kompetenten sowie persönlich [...]

Zum Beitrag  

Professor Elmar Sinz – eine Würdigung

Sehr geehrter Herr Professor Sinz,
lieber Elmar,

das Unvorstellbare tritt so manches Mal im Leben des Menschen ein. Auch wenn man sich die aus solchen Ereignissen resultierenden Konsequenzen im ersten Augenblick nicht vorstellen kann, so muss man doch mühsam lernen, damit umzugehen. Dieser erste Gedanke entstand in mir bei der Vorstellung, dass Du Deiner wohlverdienten Emeritierung entgegensiehst. Sie bedeutet für Dich persönlich eine neue Herausforderung und gleichermaßen die Chance, die vielen unerledigten Aufgabenstellungen, die man im Laufe eines langen akademischen Arbeitslebens für diesen Moment aufgespart hat, mit neuer Tatkraft anzupacken.

Für Deine Fakultät bedeutet das Ereignis eine schmerzliche Zäsur. Eine WIAI in Bamberg ohne den Fakultätsgründer Professor Elmar Sinz  erscheint auf den ersten Blick wie der Versuch eines jungen Ingenieurs, ein Kraftfahrzeug ohne einen Motor und die Räder zu entwerfen. Der tatkräftige, weit- und umsichtige Wegbereiter, [...]

Zum Beitrag  

Mein Dank an den Gründungsdekan

… den ich für seinen kristallklaren Gesprächsstil stets bewundert habe.

„Die wahre Beredsamkeit besteht darin, das zu sagen, was zur Sache gehört, und eben nur das.“ [La Rochefoucauld]

Dazu muss man aber erst einmal auch genau Zuhören können. Und genau diese Gabe des Zuhörenkönnens zeichnet dich aus.

Zum Beitrag  

Modellorigami und eine Schubkarre voller Humus

Immer, wenn ich bei meinem früheren Arbeitgeber das Vergnügen hatte, eine studentische Abschlussarbeit zu vergeben, fragte ich die Studierenden früher oder später, warum sie sich für ein Studium an einer Fachhochschule bzw. an einer Universität entschieden hatten. Studenten von einer Fachhochschule antworteten dann nicht selten reflexhaft, dass für sie der Praxisbezug das entscheidende Kriterium war. Mein bewusst provozierender Kommentar darauf war dann stets: „Sehen Sie, bei mir war es der Theoriebezug. Deshalb habe ich an einer Universität studiert.“

Das entsprach natürlich nicht ganz der Wahrheit. Denn damals, als ich 1999 mein Studium der Wirtschaftsinformatik in Bamberg begann, hatte ich weder eine Vorstellung von den Theorien, die diese Disziplin prägen, noch von dem, was mir davon später in der Praxis begegnen sollte. Meinen Kommentar gab ich aber in voller Absicht, da ihm – nach mehreren Jahren Berufserfahrung – folgende Einsicht zugrunde lag: „Nichts [...]

Zum Beitrag  

CEUS: Informationsgewinnung zwischen Scylla und Charybdis

CEUSHB (Computerbasiertes EntscheidungsUnterstützungsSystem für Hochschulen in Bayern – im folgenden CEUS) ist der gelungene Transfer von der Wissenschaft in die Praxis. Gerade in einer Zeit hoher Dynamik, einem gerade bewältigten doppelten Abiturjahrgang, liefert das System interessante Erkenntnisse für die Steuerung einer Hochschule, für die Einrichtung neuer Studiengänge und für den Verlauf des Studiums. Herrn Professor Sinz und seinem Team verdanken wir dieses außerordentlich nützliche Instrument der Hochschulplanung, das der Verfasser dieser kleinen Abhandlung für seine Arbeit in Präsidium, Senat, Hochschulrat und Fakultät gerne genutzt hat. Wir verdanken aber „CEUS“ auch einige spannende juristische Fragestellungen, die wir hier beleuchten wollen. Wir beziehen uns nur auf einen Teil der Daten, nämlich die Domäne Studierende/Prüfungen[1].

Das Hinaussehen-Können [...]

Zum Beitrag